Allergien

Allergische Krankheitsbilder haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Sie stellen das häufigste Gesundheitsproblem für Kinder dar. Die meisten reagieren auf Gräserpollen, Hausstaubmilben und Birkenpollen. Im Kleinkindalter sind besonders Nahrungsmittel relevant.

Was ist eine Allergie?

Das Immunsystem schützt den Körper vor Krankheitserregern. Im Kampf gegen die Eindringlinge bildet es Abwehrstoffe, die die Erreger vernichten.

Bei einer allergischen Reaktion bildet der Körper diese Abwehstoffe gegen Substanzen aus der Umwelt, die für den Körper eigentlich nicht gefährlich sind. Diese Allergieauslöser nennt man Allergene. Allergien (mit Ausnahme von Kontaktallergien, siehe unten) werden immer durch pflanzliche oder tierische Proteine ausgelöst. Eine Allergie gegen Wasser, Salz oder Zucker gibt es nicht.

Wie entsteht eine Allergie?

Eine Allergie entwickelt sich in zwei Phasen: die Sensibilisierungsphase und die allergische Reaktion.

Während der Sensibilisierungsphase kommt der Organismus über die Haut, die Atemwege oder über den Magen-Darmtrakt mit dem Allergen in Kontakt. Das Immunsystem bildet fälschlicherweise Antikörper gegen das Protein. Diese Antikörper binden sich dann an bestimmte Zellen, die sogenannten Mastzellen. Mastzellen kommen besonders häufig in den Schleimhäuten der Atemwege und der Verdauung sowie in der Haut vor.

Bei einer allergischen Reaktion kommt der Körper mit dem Allergen erneut in Kontakt. Die Proteine binden sich an die Antikörper auf den Mastzellen. Hierdurch schütten die Mastzellen Entzündungsstoffe wie Histamin aus. Das Histamin wiederum bindet sich an spezielle Histaminrezeptoren. Dadurch kommt es zu Augenjucken, Niesen und einer laufenden Nase. Aber auch schwerere Symptome wie Atemnot und Asthma sind möglich. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem „anaphylaktischen Schock“.

Je nachdem, wodurch die allergische Reaktion ausgelöst wird, spricht man von einer

  • Inhalationsallergie (Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, etc.)
  • Lebensmittelallergie,
  • Medikamentenallergie,
  • Insektengiftallergie,
  • Kontaktallergie.

Nicht immer ist jedoch klar, welcher Stoff eine allergische Reaktion auslöst. Manchmal braucht es für die Suche nach dem Auslöser detektivisches Gespür.

Insektengiftallergie

Eine Insektengiftallergie entsteht meistens nach Bienen- und Wespenstichen. Neben den üblichen Symptomen nach einem Insektenstich wie Juckreiz und Schwellung rund um die Einstichstelle kann es bei einer Allergie zu folgenden Reaktionen kommen:

  • Verstärkte Lokalreaktion:
    An der Einstichstelle entsteht eine starke Rötung und Schwellung mit einem Durchmesser von mehr als 10 cm, die mehr als 24 Stunden anhält. Sie kann sich auf das gesamte betroffene Körperglied ausdehnen.
  • Leichte bis mittelschwere Allgemeinreaktion
    Bei der leichten Allgemeinreaktion zeigen sich von der Einstichstelle entfernt Nesselausschlag (Urtikaria), Gesichtsschwellung (Quincke-Ödem), Juckreiz, bei der mittelschweren Allgemeinreaktion zusätzlich Übelkeit oder leichte Atemnot.
  • Schwere Allgemeinreaktion:
    Zusätzlich treten starke Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, Kreislaufkollaps bis zum Schock auf. Diese Zustände können lebensbedrohlich werden. Rufen Sie sofort den Notdienst an: 112.

Wenn einmal eine allergische Reaktion auf Insektengift aufgetreten ist, muss in der Folge ein Notfallset mitgeführt werden, das entsprechende Medikamente gegen die unter Umständen lebensbedrohlichen Symptome enthält.

Kontaktallergien

Die Kontaktallergie ist ein vollkommen anderer Allergietyp. Er wird auch Spättyp oder Typ IV genannt. Hier reagieren spezielle weiße Blutzellen und lösen Allergiesymptome auf der Haut aus.

Die häufigste Kontaktallergie ist die Nickelallergie, gefolgt von Kosmetik- und Parfümallergien. Unter Umständen ist es sehr schwierig, den allergieauslösenden Stoffen aus dem Weg zu gehen. So findet sich beispielsweise Nickel in Schmuck, Verschlüssen von Kleidungsstücken, Nahrungsmitteln und allen erdenklichen Gegenständen des täglichen Gebrauchs, wie Türklinken, Besteck und Münzen.

Weitere Informationen finden sich auf Allum unter „Allergie“ und PINA: www.allergie-asthma-online.de

Selbsthilfe: Die Arbeitsgemeinschaft  Allergiekrankes Kind – Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen (AAK) e. V. www.aak.de

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