Krätze (Skabies)
Gut zu wissen
Krätze ist nicht selten; die Ausbreitung wird durch schlechte, enge Wohnverhältnisse begünstigt.
Eine Übertragung durch Gegenstände, Kleidung oder etwa Händeschütteln ist selten.
Ursache
Krätzemilbe (0,2 bis 0,5 mm groß)
Übertragung
Die Übertragung geschieht von Mensch zu Mensch und nur bei längerem, intensiven Hautkontakt. Gelegentliche Berührungen, etwa Händeschütteln, reichen dafür nicht aus. Die Milben überleben außerhalb des Menschen (des Wirtes) nicht mehr als zwei Tage.
Die Inkubationszeit beträgt 2-5 Wochen.
Symptome und Verlauf
Hautausschlag und intensiver Juckreiz sind die wichtigen Symptome. Die Milben finden sich bevorzugt zwischen Fingern und Zehen, in Achselhöhlen, im Unterwäsche-/Windelbereich, sie bohren sich dort dicht unter der Hautoberfläche ihre Gänge.
Der resultierende Hautausschlag und der intensive Juckreiz (deshalb in der Regel Kratzspuren) ist Folge einer allergischen Reaktion. Daher rührt auch die mehrwöchige „Inkubationszeit“, nämlich bis zur Sensibilisierung. Die Diagnose und die Abgrenzung gegenüber anderen Hauterkrankungen ist auch für einen erfahrenen Kinderarzt nicht immer leicht.
Komplikationen
Vereiterung an der Haut
Behandlung
Lokalbehandlung durch den Kinderarzt (Permethrin)
Verhütung von Ansteckung; häusliche Sanierung
Vermeidung von engem Hautkontakt. Kleider, Bettwäsche, Handtücher bei 60 Grad waschen oder mindestens vier Tage trocken in Plastiksäcken lagern. Polstermöbel vier Tage nicht benutzen.
Weitere Hinweise
Auftreten in einer Gemeinschaftseinrichtung ist nach § 33 Infektionsschutzgesetz von der Leitung dem Gesundheitsamt anzuzeigen.
Autor:
Prof. Dr. Karl Ernst v. Mühlendahl, Kinderumwelt gGmbH und Mitglied der Kommission Frühe Kindheit der DAKJ, basierend auf DGPI-Handbuch, 6. Auflage, der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie