Nahrungsmittelallergie und Nahrungsmittel-
unverträglichkeit

Erdnüsse und erdnusshaltige Speisen können starke allergische Reaktionen auslösen. © LUPO / pixelio.de.

Bei Kindern, die unter einer Nahrungsmittelallergie leiden, können erdnusshaltige Speisen starke allergische Reaktionen auslösen. © LUPO / pixelio.de.

Wird ein Nahrungsmittel nicht vertragen, spricht man häufig von einer Nahrungsmittelallergie. Jedoch sind „echte“ Nahrungsmittelallergien von Nahrungsmittelunverträglichkeiten (auch Pseudoallergien genannt) zu unterscheiden.

Echte Nahrungsmittelallergien werden durch IgE-Antikörper ausgelöst – d. h. anders als bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit erfolgt die Reaktion ausschließlich durch Beteiligung des Immun-
systems.

Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten bei Kindern

Je nach Alter leiden ca. 6 – 2 % der Kinder unter Nahrungsmittelallergien; jüngere Kinder sind häufiger betroffen.

Kinder und Erwachsene reagieren auf unterschiedliche Lebensmittel allergisch. Bei Kindern spielen Hühnereiweiß, Kuhmilch, Soja, Nüsse, Erdnüsse, Fisch und Weizen die wichtigste Rolle. Im Verlauf ihrer Entwicklung verlieren viele Kinder die Nahrungsmittelallergie wieder, insbesondere bei Allergien auf Kuhmilch und Hühnereiweiß.

GUT ZU WISSEN: Lebensmittelkennzeichnung

Laut EU-Richtlinie 2007/68/EG müssen die 14 häufigsten Auslöser für Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten in der Zutatenliste eines Lebensmittels aufgelistet werden. Die Lebensmittelkennzeichnung hat aber ihre Tücken: Wenn nicht auszuschließen ist, dass unbeabsichtigt Spuren von Allergenen in ein Nahrungsmittel gelangen, können Hersteller nach eigenem Ermessen darauf hinweisen. Vorsorglich kennzeichnen sie entsprechende Produkte mit Hinweisen wie „Kann Spuren von Erdnüssen enthalten“ – obwohl nicht sicher ist, ob die Allergene auch tatsächlich im Produkt vorkommen.

Symptome

Allergische Symptome reichen von leichten lokalen Reaktionen (z. B. Kratzen im Hals) bis hin zum allergischen Schock (anaphylaktische Reaktion):

  • Haut: rote Flecken, Nesselsucht (Urtikaria), Juckreiz, orales Allergiesyndrom (Lippen- oder Gesichtsschwellungen), Verschlechterung der Haut bei Neurodermitis
  • Magen-Darm-Trakt: Jucken oder Kratzen in der Mundhöhle (orales Allergiesyndrom), Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen, Gewichtsabnahme, Gedeihstörung
  • Atemwege: Schwellung im Kehlkopfbereich oder Verengung der Bronchien mit Atemnot und Husten, entzündete Schleimhäute von Nase und Bindehaut
  • Anaphylaktischer Schock: die stärkste und gefährlichste Reaktion mit Kreislaufzusammenbruch

Die Reaktionen einer Nahrungsmittelunverträglichkeiten treten erst nach 4 oder mehr Stunden auf, im Unterschied zu echten Allergien, bei denen die Symptome oft schon nach wenigen Minuten einsetzen.

Umgang mit Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten

Wichtig für die betroffenen Kinder ist eine ausführliche Beratung der Eltern bzw. Betreuungspersonen durch eine allergologisch erfahrene Ernährungsfachkraft, um falsche und unausgewogene Ernährung zu vermeiden.

Da viele Kinder mit der Zeit die Nahrungsmittelallergie wieder verlieren, sollte ein Kinder- und Jugendarzt regelmäßig kontrollieren, ob die Allergie noch besteht und eine entsprechende Diät weiterhin einzuhalten ist.

LINKTIPP: Vollständiger Beitrag auf Allum

Die vollständigen Beiträge zu diesem Thema mit ausführlichen Informationen und Linktipps finden Sie auf Allum (Kinderärztliches Informationsangebot zu Allergie, Umwelt und Gesundheit) unter „Nahrungsmittelallergien“ und „Pseudoallergien„.

Bildquelle (Grafik oben rechts, Erdnüsse): © LUPO / pixelio.de.

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