Nesselsucht (Urtikaria)

Nesselsucht (Urtikaria, Nesselfieber) verursacht eine Hautreaktion, die zu starkem Juckreiz führt und mit Schwellungen, Rötungen und Ödemen einhergeht. Die akute Urtikaria klingt nach wenigen Wochen wieder ab; die chronische Form besteht dagegen häufig über Monate oder sogar Jahre hinweg.

GUT ZU WISSEN: Umgang mit Urtikaria in der frühen Betreuung

Wie auch andere Kinder mit Hauterkrankungen haben die kleinen Urtikaria-Patienten unter Hänseleien zu leiden. Daher gilt es die betroffenen Kinder seelisch zu stärken und, so weit wie möglich, bei den anderen Kindern Verständnis für die Erkrankung zu wecken. Wichtig: Nesselsucht ist nicht ansteckend!

Symptome

QuaddelnDie bei einer Urtikaria auftretenden rötlichen bis roten Hautschwellungen nehmen rasch an Größe zu und bilden sogenannte Quaddeln (Foto rechts), die nach einigen Stunden wieder verschwinden, jedoch an anderen Stellen der Haut erneut auftreten können.

Zusätzlich zu den Quaddeln kommt es häufig auch zu Schwellungen in tieferen Hautanteilen, vor allem im Gesicht (Quincke-Ödem).

In seltenen Fällen kann eine anaphylaktische Reaktion auftreten (siehe „Anaphylaxie“).

Auslöser

Urtikaria hat viele, sehr unterschiedliche Auslöser. Neben Allergenen und Unverträglichkeiten gegenüber Nahrungsmittelzusätzen, Medikamenten und körpereigenen Stoffen können auch abgelaufene Infektionen, physikalische Reize wie Druck, Kälte, Wärme und Lichteinwirkung sowie psychische Belastungen die Symptome hervorrufen.

Urtikaria bei Kindern

Ca. 10 – 15% aller Kinder im Vorschulalter sind in ihrem Leben einmal oder mehrmals von Nesselsucht betroffen.

Bei Kindern ist die mit Abstand häufigste Ursache der Nesselsucht eine Reaktion des Immunsystems auf eine abgelaufene Infektionskrankheit, wie z. B. Grippe oder Erkältung.

Diagnostik bei Urtikaria

Bei Kindern und bei akuten Formen der Nesselsucht ohne starke Schwellungen von Gesicht oder Atemwegen lässt sich die Diagnose mit Hilfe einer klinischen Untersuchung leicht stellen. Aufwendigere Untersuchungen sind hingegen bei chronischen oder häufig wiederkehrenden Symptomen erforderlich, wenn nach Ursachen und Möglichkeiten der Vermeidung gesucht wird.

Therapie und Vorbeugung

Schwere Fälle einer akuten Urtikaria sind medikamentös zu behandeln (H1-Antihistaminikum, evt. kombiniert mit Kortikosteroiden).

Sind Allergene, Konservierungsstoffe oder Medikamente als Ursache der Urtikaria eindeutig erkannt worden, sollten die betreffenden Stoffe gezielt vermieden werden. Hierzu bedarf es einer ärztlichen Beratung und Betreuung.

LINKTIPP: Ausführliche Version auf Allum

Eine ausführliche Version dieses Beitrags mit weiterführenden Informationen und Linktipps finden Sie auf Allum (Kinderärztliches Informationsangebot zu Allergie, Umwelt und Gesundheit) unter “Urtikaria”.

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