Neurodermitis (atopische Dermatitis)
Neurodermitis (auch atopische Dermatitis, atopisches Ekzem) ist eine chronische entzündliche, mit Juckreiz einhergehende Erkrankung.
Symptome
Die Neurodermitis ist von altersabhängig wechselnden, sehr unterschiedlich aussehenden Ekzemen (gerötete und schuppende, manchmal auch nässende Hautveränderungen) geprägt.
Im Säuglings- und Kindesalter zeigt sich Neurodermitis vor allem an den Wangen als kleinschuppige Rötung, die zum so genannten Milchschorf (nässendes Ekzem) werden kann. Neurodermitis kann bei Säuglingen auch die Streckseiten der Arme und Beine und auch den Rumpf betreffen.
Bei etwa 40 Prozent der betroffenen Kinder können innerhalb der ersten drei Lebensjahre die Symptome wieder verschwinden. Selbst wenn die Neurodermitis über das dritte Lebensjahr hinaus besteht, wird sie in ihrem Verlauf zumeist milder.
Viele Neurodermitiker leiden zusätzlich unter Allergien – im Säuglings- und Kleinkindalter reagieren sie am häufigsten allergisch auf Ei, Milch, Nüsse, Fisch, Weizen und Soja.
Der quälende Juckreiz verführt zum Kratzen bis hin zu offenen Wunden, die sich infizieren können.
Auslöser der Neurodermitis
Als Auslöser spielen sowohl persönliche Faktoren wie erbliche Veranlagung und psychische Befindlichkeit als auch Umwelteinflüsse wie Allergene oder Hautreizungen eine Rolle. Für den Neurodermitis-Patienten ist es wichtig, die für ihn persönlich relevanten Faktoren, die so genannten Triggerfaktoren, zu kennen. Dabei kann es sich z. B. um mechanische Reize auf der Haut durch Textilien oder auch um bestimmte Waschgewohnheiten handeln.
Diagnose und Therapie
Wenn Anzeichen für Neurodermitis vorliegen, sollten die Eltern mit dem betroffenen Kind einen Kinderarzt, möglichst einen mit allergologischer Ausbildung, aufsuchen.
Für die Behandlung stehen zahlreiche Therapieverfahren und Arzneimittel wie z. B. Lotionen, Cremes und Salben zur Verfügung.
GUT ZU WISSEN: Die Auswirkungen von Neurodermitis im Kindesalter
Zehnjährige Kinder, die seit den ersten Lebensjahren an Neurodermitis leiden, sind im Durchschnitt psychisch unausgeglichener als gesunde Kinder und leiden häufiger unter Verhaltensauffälligkeiten und Aufmerksamkeitsstörungen. Umso wichtiger ist eine frühzeitige und konsequente Behandlung. Wichtig sind dabei die Hautpflege und eine proaktive Therapie, bei der Ekzeme nach ihrem Abheilen weiterbehandelt werden.
Neurodermitis in der frühen Bewtreuung
Den kleinen Patienten machen häufige Hänseleien durch Altersgenossen zu schaffen. Wichtig ist es, dass Kita-Mitarbeiterinnen und Tagespflegepersonen dies auffangen und – so weit wie möglich – den anderen Kindern ein Verständnis der Erkrankung zu vermitteln. Wichtig: Neurodermitis ist nicht ansteckend!
AGNES-Neurodermitisschulungen für Eltern, Patienten und Betreuer
Die Arbeitsgemeinschaft Neurodermitisschulung e. V. (AGNES) bietet – auch für Betreuungspersonen – Schulungen an, die den Umgang mit der Krankheit und den damit einhergehenden psychosozialen Belastungen erleichtern.
LINKTIPP: Vollständige Fassung auf Allum
Die vollständige Fassung dieses Beitrages mit ausführlichen Informationen und Linktipps finden Sie auf Allum (Kinderärztliches Informationsangebot zu Allergie, Umwelt und Gesundheit) unter „Neurodermitis“.
Bildquelle (Grafik oben rechts, atopisches Ekzem):
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Atopic_dermatitis_child.JPG.
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