Zeckensticherkrankungen (Lyme-Borreliose und FSME)

Zecken werden bis zu 4mm groß. Bildquelle: Tamara Hoffmann / pixelio.de.
Lyme-Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sind in Deutschland die häufigsten von Zecken übertragenen Krankheiten.
Unter den Zecken ist in Deutschland die Schildzecke („gemeiner Holzbock“) am weitesten verbreitet. Man findet sie vor allem im hohen Gras, in Gestrüpp und im Unterholz. Sie ist überwiegend von März bis Oktober in Höhen unterhalb von 1000 Metern aktiv.
Auch wenn die meisten Zeckenstiche ohne gesundheitliche Folgen bleiben, ist die Gefahr durch Zecken insbesondere in den Risikogebieten nicht zu unterschätzen und ein sachkundiger Umgang mit Zeckenstichen auch in der Kita wichtig.
GUT ZU WISSEN: Zecken entfernen
Eine Anleitung zum sicheren Entfernen von Zecken finden Sie auf Zecken.de.
Lyme-Borreliose
Ca. vier Fünftel der vom Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelösten Lyme-Borreliose-Erkrankungen verlaufen unbemerkt. Zumeist kommt es zu keiner Übertragung, wenn man die Zecke innerhalb von 24 Stunden sachgerecht entfernt (siehe Linktipp am Seitenende).
Symptome und Krankheitsstadien
Die Infektionen, die zu einer Erkrankung führen, lassen sich in folgende Stadien einteilen:
1. Stadium (nach 5-29 Tagen)
Häufig tritt eine Hautrötung auf, die sich um die Einstichstelle herum ausbreitet („Wanderröte“), als klares Anzeichen für eine Infektion – allerdings ist sie nur bei rund der Hälfte der Infizierten zu sehen. In diesem Stadium wird mit Antibiotika behandelt.
2. Stadium (nach bis zu 12 Wochen)
In diesem Stadium verursachen die Erreger grippeartige Symptome. Organe, Muskeln und Gelenke können befallen, Schmerzen und andere Beschwerden wie Sehstörungen und Herzprobleme die Folge sein.
3. Stadium (chronische Infektion)
Unbehandelt kann eine Lyme-Borreliose in einigen Fällen fortschreitend und langwierig verlaufen, d. h. mit schweren Erkrankungen über die Jahre hinweg, die sich zunehmend verschlimmern, zwischenzeitlich jedoch auch längere Zeit verschwinden können. Diese chronische Infektion gilt als 3. Stadium.
Behandlung
Wird aufgrund von Symptomen (und nicht etwa nur aufgrund der Laborwerte) eine Lyme-Borreliose diagnostiziert, ist diese mit Antibiotika zu behandeln.
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
In den Risiko- und Hochrisikogebieten für Frühsommer-Meningoenzephalitis (in Regionen Süddeutschlands) sind bis zu 5% der Zecken mit den FSME-Viren befallen.
Eine Übersicht der FSME-Risikogebiete finden bei den Linktipps am Seitenende.
Symptome
Bei ca. 70-90% der Infizierten verläuft die Infektion unbemerkt, die übrigen erkranken. Nach 1-2 Wochen treten Fieber und grippeähnliche Symptome auf, die sich jedoch wieder zurückbilden.
Unter den symptomatischen Patienten kommt es wiederum bei 10% nach ca. einer Woche zu einem erneuten Fiebergipfel, zu Anzeichen einer Hirnhautentzündung mit heftigen Kopfschmerzen, Erbrechen und Hirnhautreizung. Lähmungen und Bewusstlosigkeit können die Folgen sein. Diese Symptome können über Monate anhalten. In einigen Fällen bleiben Lähmungen, Gleichgewichts- und Hörstörungen, Epilepsien und Konzentrationsschwäche zurück.
FSME-erkrankte Personen sind nicht ansteckend.
FSME-Impfung
Eine aktive Impfung zur Vorbeugung ist für Personen zu empfehlen, die sich in Risikogebieten aufhalten und einem hohen persönlichen Zeckenstichrisiko ausgesetzt sind.
Impfungen auch für Kleinkinder?
Kleinkinder können ab dem 1. Lebensjahr gegen FSME geimpft werden, doch geht diese Impfung bei Kindern unter 3 Jahren häufiger mit Fieber einher als bei älteren Kindern. Zeckenbisse sind in dieser Altersgruppe zudem relativ selten. Ob bei ein- oder zweijährigen Kindern eine Impfung erfolgen sollte, ist im Einzelfall mit dem Arzt abzuklären.
LINKTIPP: Ausführliche Version auf Allum
Eine ausführliche Version dieses Beitrages finden Sie auf Allum (Kinderärztliches Informationsangebot zu Allergie, Umwelt und Gesundheit) unter “Zeckensticherkrankungen (Borreliose und FSME)”.
WEITERE LINKTIPPS:
Zecken.de (Ausführliche Infos und Tipps zum Thema Zecken)
Zecken.de: Zecken sicher entfernen
Zecken.de: Übersicht der FSME-Risikogebiete
Bildquelle für die Grafik oben rechts (Zecke): Tamara Hoffmann / pixelio.de.
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