In den letzten 6 Monaten haben wir bei einem 2 jährigen Jungen mehrmals eine Situation erlebt, indem nach einer heftigen „Schreiattacke“ ein kurzes Aussetzen der Atmung mit geringer Blauverfärbung des Gesichtes aufgetreten ist. Mit einem kräftigen Atemzug ist diese Situation nach ca. 1 Minute spontan beendet. Gibt es gesundheitliche Gefahren für das Kind? Wie sollen wir uns verhalten?

Es gibt Kinder, die sich bei Schmerz oder Ärger momentan „Wegschreien“ und bewusstlos werden.

Etwa fünf Prozent der Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und fünf Jahren leiden unter sogenannten respiratorischen Affektkrämpfen. Am häufigsten treten sie erstmals zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr auf – bei manchen Kindern dann nur vereinzelt, bei den meisten aber mehrfach, über einen längeren Zeitraum. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen.

Bei einem Affektzustand (Zorn, Wunschverweigerung) schließt sich der Kehldeckel und die Stimmritze, damit ist der Atemweg verlegt und es kommt zur Apnoe (Atemstillstand). Es tritt eine Blauverfärbung der Haut auf und das Kind fällt schlaff und ohnmächtig zusammen. Sehr vereinzelt werden leichte Muskelkrämpfe beobachtet. Infolge des Sauerstoffmangels im Blut kommt es zur Kohlensäureüberladung, welche einen sehr kräftigen Reiz auf das Atemzentrum auslöst, der Verschluss im Kehlkopf löst sich daraufhin, das Kind atmet wieder und kommt zu sich.

Meist hilft hier rasch dem Kind mit einem kalten Waschlappen über das Gesicht zu streichen. Keine Panik! ( „kontrollierte Vernachlässigung“). Je mehr sich die Bezugsperson aufregt und die Durchsetzung von Wünschen und Forderungen des Kindes nachgibt besteht hohe Wiederholungsgefahr.

Eine Vorstellung beim Kinder- und Jugendarzt sollte bei mehrfacher Wiederholung erfolgen.

Manchmal ist auch zur Beruhigung von Eltern und Erzieherin eine ärztliche Konsultation nach dem ersten Auftreten sinnvoll. Diese kann zur Beruhigung der Bezugspersonen beitragen und dient einem sehr nützlichen, gelassenen Auftreten in solchen Situationen.

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