Die Frage der Betreuung eines fiebernden Kindes in der Kita ist nicht ohne Beachtung von Grenzbereichen und weiteren Symptomen zu beantworten.
Grundsätzlich gilt, dass die Kita-Betreuung sich auf gesunde Kinder bezieht!
Temperaturen bis 37,5° C gelten als normal, darüber bis 37,9° C als erhöht und erst ab 38° als Fieber. Ob ein Kind mit einer Körpertemperatur von wenig über 38° C als krank zu bezeichnen ist, hängt vom Allgemeinzustand und eventuell von weiteren Krankheitszeichen ab. Zeigt das Kind kaum Veränderungen in seinem Spiel- und Bewegungsverhalten und bestehen nur leichte weitere Krankheitszeichen (z.B. geringer Schnupfen) könnte man sich für einen Verbleib in der Kita entscheiden. Die Verantwortung dafür trägt die Kita-Leiterin in der Regel in Absprache mit der Betreuerin des Kindes.
Sinnvoll zu diesem Thema ist die Formulierung eines Passus zu diesem Thema im Aufnahme- oder Betreuungsvertrag.
Es ist unabdingbar, dass auch solche Hinweise eine Einzelfallentscheidungen erfordern.
Zum Thema „Fieberzäpfchen“ muss berücksichtigt werden, dass deren Einsatz, wegen der positiven Wirkung auf die Infektabwehr durch das Fieber erst ab Temperaturen von über 39° C zum Einsatz kommen sollten. Weiterhin ist zur Einschätzung der konkreten Fiebersituation wichtig, dass eine Senkung der Körpertemperatur 30 bis 60 Minuten nach Verabreichung eines Fieberzäpfchens 1 – 2° C niedriger liegen kann.
Zusammenfassend kann zum Thema der Betreuung von fiebernden Kindern in Kitas empfohlen werden:
- Bei Kindern mit einer Körpertemperatur von um 38° C ohne weitere deutliche Beeinträchtigungen und ohne Fieberzäpfchen ist eine Betreuung in der Kita möglich.
- Körpertemperaturen (ohne Fieberzäpfchen) von 39° und darüber mit deutlichen Krankheitszeichen bedürfen einer familiären Betreuung.
- Die Entscheidung darüber obliegt der Leiterin der Kita.
- Eine Formulierung zu diesem Thema im Betreuungsvertrag ist sinnvoll.