Selbstbildungskräfte unterstützen
Selbstbildungskräfte und bildungsaktive Verhaltensweisen bei unter Dreijährigen unterstützen
- Geben Sie den Kindern Freiräume, um ihre Kreativität zu entdecken. Stellen Sie unterschiedliches Material wie Bänder, Papierschnipsel usw. und einen kleinen Topf mit Kleister zur freien Verfügung und lassen Sie die Kinder alleine werkeln.
- Lassen Sie Kinder aktiv an der Gestaltung ihrer Welt beteiligen. Sie möchten das Zimmer neu gestalten? Mit Freude werden die Kleinen Ihnen beim Möbel rücken und dekorieren helfen.
- Lassen Sie Kinder ihre eigenen Erfahrungen machen. Den Nagel mit dem Hammer treffen ist gar nicht so einfach. Greifen Sie nicht sofort helfend ein, sondern lassen Sie den kleinen Handwerker diese eigene Erfahrung machen.
- Lernen Sie selbst gerne! Haben Sie Freude daran, neues Wissen zu erwerben und nachzuforschen, warum Dings so sind wie sie sind. Wissen Sie, was ein Marienkäfer frisst? Wieso Vögel im Morgengrauen zwitschern oder warum der Mond manchmal überdimensional groß erscheint?
- Kinder brauchen Geborgenheit. Nur aus der Sicherheit der Geborgenheit heraus kann das Kind Erfahrungen und Erkundungen machen. Zeigen Sie dem Kind, dass Sie immer da sind, es bei allem, was es tut unterstützen, aber auch Grenzen setzen, wo es notwendig ist.
- Gleichbleibende Rituale und Tagesabläufe geben dem Kind Sicherheit. Dies können ein morgendliches Begrüßungslied, ein fester Ablauf beim Mittagessen oder die Handpuppe sein, die die Kinder zur Ruhestunde begleitet.
Achten Sie auf die Erfüllung der körperlichen Grundbedürfnisse des Kindes: Regelmäßige Mahlzeiten, Schlaf und Sicherheit vor Gefahren. So kann das Kind seine Energie, Aufmerksamkeit und Neugier für neue Entdeckungen einsetzen.
- Beobachten Sie das Kind und seine individuellen Bedürfnisse und bieten Sie ihm die Möglichkeit zu Nähe oder Distanz. Tim kuschelt gern und beobachtet die anderen Kinder aus der Geborgenheit der Arme der Erzieherin heraus. Lea spielt gern ganz allein für sich und möchte dabei niemanden an ihrer Seite haben. Respektieren Sie diese Bedürfnisse der Kinder.
- Strahlen Sie Ruhe, Zuverlässigkeit und Gelassenheit aus. Achten Sie dabei auf Ihren Gesichtsausdruck, Ihre Stimme und Ihre Körperhaltung. So können Sie dem Kind Sicherheit signalisieren.
- Lachen Sie viel mit Ihren Kindern.
- Ermutigen Sie das Kind, Gefühle zu benennen und zu zeigen. „Bist du traurig, weil Tina nicht mit dir spielen will?“
- Geben Sie konstruktive Rückmeldungen.
- Bieten Sie keine vorgefertigten Lösungen sondern suchen Sie gemeinsam mit dem Kind nach Lösungsmöglichkeiten.
- Zeigen Sie Wertschätzung und Respekt, schenken Sie Aufmerksamkeit und aktives Interesse an dem, was das Kind tut.
- Übertragen Sie dem Kind Verantwortung. Ihren Teller spülen können auch schon die Kleinsten mit ein wenig Hilfe. Und wer assistiert nicht gerne beim Wickeln der Babys?
- Helfen Sie dem Kind, erreichbare Ziele zu setzen. Sie trauen dem Kind zu, die oberste Sprosse der Leiter zu erreichen? Dann ermutigen Sie es mit Worten und geben Sie gegebenenfalls Hilfestellung.
- Unterstützen Sie Stärken und Fähigkeiten des Kindes.
- Beziehen Sie das Kind in Entscheidungsprozesse mit ein. „Es ist so schönes Wetter. Was wollen wir draußen spielen?“
- Zeigen Sie Freude an den Fortschritten des Kindes.
Bildungsprozesse im Alltag unterstützen
Alle Angebote sollen bei den Kindern die Lust am Entdecken und Lernen wecken, die Begeisterung am eigenen Tun fördern und die Entwicklung der Selbständigkeit und Individualität stärken.
Angebote in den einzelnen Bildungsbereichen für Krippenkinder
Werteorientierung:
- Gemeinsame Ruhephasen
- Auf die Geräusche in der Natur oder leise Musik hören
- Feste im Jahreskreis feiern
- Bewusstes Teilen (z. B. beim gemeinsamen Frühstück)
Emotionalität:
- Gefühle benennen und zeigen
- Gefühle gemeinsam erleben, z.B. miteinander lachen und fröhlich sein, traurig sein
- Gegenseitiges Trösten und Helfen
Sprache:
- Pflegerische Tätigkeiten mit Worten begleiten
- Lall-Laute wiederholen Wörter der Kinder richtig wiederholen
- Bilderbücher
- Gegenstände und Tätigkeiten benennen
- Fingerspiele und Reime
- Kurze Geschichten
Natur und Umwelt:
- Naturvorgänge beobachten
- Tiere kennen lernen
- Einkaufen gehen und spielen
- Alltagsaufgaben, z. B. Blumen gießen, beim Backen helfen
- Tast- und Riechspiele
Zahlen und Formen:
- Gemeinsames Zählen im Alltag (z.B. beim Tisch decken)
- Messen und Wiegen
- Bauen mit verschiedenen Holzklötzen
- Würfel- und Zählspiele
- Gefäße in verschiedenen Größen befüllen
Kreativität:
- Einsatz verschiedener Materialien (Papier, Karton, Kleister, Naturmaterial, Ton…)
- Konstruktionsmaterial
- Altersgerechte Malstifte (z.B. Wachsmalkreiden)
Musik und Rhythmus:
- Vorsingen
- Gemeinsames Singen
- Rhythmisches Begleiten durch Klatschen, Stampfen
- Spiellieder mit Musik
- Einsatz von Orff-Instrumenten
Körper:
- Kniereiter
- Spielen ohne Windel
- Massagen und Körperübungen beim Wickeln
- Bewegungsspiele
- Koordinationsübungen mit Bällen, Seilen….
- Schaukeln, Klettern
- Bobbycar, Dreirad, Roller fahren
Quelle: Newsletter Kita aktuell vom 23.02.2014