Selbstmanagement zur Stressbewältigung

Stress lass nach – mit Selbstmanagement dem Alltagsdruck entgegen wirken

Als Kindertagesstättenleitung sind Sie ein Stück weit Ihr eigener Chef. Sie selbst können Ihre Arbeitsbedingungen, zumindest in einigen Bereichen, mitbestimmen. Dies bringt aber auch ein hohes Maß an Verantwortung und einen entsprechenden Druck mit sich. Um in diesem Beruf auch langfristig stabil und gesund zu bleiben, ist gutes Selbstmanagement notwendig.

 

Bauen Sie die Entspannung in den Alltag ein! Selbstmanagement ist gefragt!

 

  • Ohne Zeitmanagement geht es nicht
  • Lernen Sie „Nein“ zu sagen!
  • Setzen Sie Prioritäten!
  • Sie haben in Ihrem Beruf große Gestaltungsfreiheit! Nutzen Sie dies und bauen Sie möglichst viel in den Alltag ein, was Ihnen persönlich Freude macht. Sie schöpfen Kraft in der Natur? Prima! Beobachten Sie mit den Kindern, wie ein Vogel seine Bahnen zieht oder freuen Sie sich über das raschelnde Laub unter Füßen beim Waldspaziergang.
  • Weniger ist mehr – verringern Sie Zahl der Impulse und konzentrieren Sie sich auf eine Sache!
  • Entwickeln Sie feste Rituale – egal ob im Arbeitsalltag oder im Privatleben. Feste Gewohnheiten können zu Ruheoasen im täglichen Stress werden.
  • Bringen Sie Ihren Kopf auf neue Gedanken: Wandeln Sie negative Gedanken in positive um: „Das schaffe ich nie!“→ „Das probiere ich aus“
  • Bringen Sie einen positiven Glaubenssatz überall dort an, wo Sie Ihn immer wieder sehen können (Bildschirmschoner, Kühlschrank, Gruppenraum, Badezimmerspiegel), z. B. „Ich bin es wert, glücklich zu sein“
  • Bauen Sie Druck durch körperliche Aktivität ab! Egal ob Sie sich an einem Boxsack auslassen, joggen gehen oder mal so richtig abtanzen – Sie bekommen eine klaren Kopf und können Stresshormone abbauen. Vielleicht können Sie eine Bewegungsstunde mit den Kindern gestalten und selber aktiv teilnehmen?
  • Ohne Zeitmanagement geht nichts

Ein gutes Zeitmanagement ist für Sie als Leitung eine der wichtigsten Fähigkeiten, um in dem Beruf auch langfristig bestehen zu können.

Einige Tipps zum Zeitmanagement:

  • Niemand ist perfekt! Auch Sie müssen nicht immer alles 100%ig richtig machen und 100%ige Lösungen anstreben. Lernen Sie zu delegieren und gestehen Sie sich auch mal „weniger“ zu.
  • Planen Sie rechtzeitig! Klare Absprachen und frühzeitige Termine helfen zu strukturieren.
  • Setzen Sie Ziele! Langfristige und kurzfristige, realistische Ziele helfen bei der Planung.
  • Bleiben Sie ruhig! Besonders unter Zeitdruck reagieren wir oft vorschnell. Lassen Sie sich daher nicht überrumpeln, verschaffen Sie sich Zeit um alles der Reihe nach und in Ihrem Rhythmus abzuarbeiten.

Wenn der Stress krank macht

Ein Montagmorgen. Ein schwieriges Elterngespräch steht an. Sie sitzen noch vor der Öffnungszeit im Büro und versuchen sich darauf vorzubereiten. Eine Kollegin kommt wutentbrannt und regt sich über eine Mutter auf, die ihr Kind einfach vor der Tür abgestellt hat. Gleichzeitig geht das Telefon, die Mitarbeiterin eines Fachdienstes möchte sich mit Ihnen über ein Kind austauschen. Dann die Verwaltung. Mit der letzten Abrechnung stimmt etwas nicht. Kurz darauf kommt die Mutter des „abgestellten“ Kindes und rechtfertigt sich, dass sie doch nur kurz das Auto geparkt hätte. Zwischen der Erzieherin und der Mutter brandet ein Streit auf. Leitungsalltag!?

In kaum einem anderen Beruf sind stressbedingte Krankheitserscheinungen und die Gefahr eines Burnouts so groß wie in sozialen Berufen. Dies liegt vor allem daran, dass

  • Menschen in sozialen Berufen haben eine hohen Anspruch an sich selber haben,
  • Erfolg oft nur in kleinen Schritten kommt und nicht immer sichtbar ist,
  • die körperliche Anforderungen hoch sind,
  • sie eine große Verantwortung für kleine Menschen haben.

Schon die Vorstellung an so eine Situation löst im Körper allerhand Reaktionen aus und es schrillen sämtliche Alarmglocken im Kopf. Um einer drohenden Gefahr begegnen zu können, schüttet der Körper Stresshormone aus. Wenn die gefährliche Situation vorüber ist, tritt eine Phase der Erschöpfung ein.

In unserem Alltag sind es nicht nur die großen Gefahren oder Lebensveränderungen, die uns belasten. Jeden Tag gibt es unzählige kleine Ereignisse, die Einfluss auf uns haben: Erwartungen von Eltern, Kollegen und Trägern, Schwierigkeiten mit den Kindern, Lärmbelastung, Überbelastung durch den eigenen Anspruch, sowohl der Funktion als Leitung, vielleicht auch noch der Gruppenleitung als auch dem einzelnen Kind gerecht zu werden usw. Fehlen nach anhaltendem Stress Zeiten, in denen Sie sich regenerieren können, kann es zu einer dauerhaften Erschöpfung und Burnout Syndromen kommen.

„Ich bin so gestresst“

Diese Aussage deutet darauf hin, dass das Gleichgewicht zwischen den Anforderungen und den Ressourcen (z. B. soziale und wirtschaftliche Bedingungen, körperliche Leistungsfähigkeit) eines Menschen nicht mehr stimmt. Nur wer die Auslöser für die eigenen Stressreaktionen kennt, kann wirkungsvoll dagegen steuern.

Quelle: Newsletter Kita aktuell vom 09.06.13