Unfälle vermeiden

Unfälle vermeiden

Unfälle sind die größten Gefahren für Leben und Gesundheit der Kinder. Durch einfache Maßnahmen lassen sich die meisten Unfälle vermeiden.

Mindestens 30 % aller Unfälle können verhindert werden. 1,6% der Kinder erleiden in Kindertageseinrichtungen einen Unfall. Über ¾ davon sind leichter Natur. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen. Gleich viele Vorfälle ereigneten sich im Freien und in räumlicher Umgebung. Ca. 1/3 der Unfälle verursachen Stürze. Infolge professioneller Aufsicht in der Kindertageseinrichtung besteht ein geringeres Risiko für das Erleiden unbeabsichtigter Unfälle als im häuslichen Bereich. Die Ursachen liegen in einer Kombination aus impulsivem oder minder kontrolliertem Temperament und mangelnder Aufsicht. Eine Auswertung von Unfallgeschehen zeigt aber auch Gefahrenquellen im Betreuungsbereich oder nicht eingehaltene Vorschriften.

Aushang von Telefonnummern:

  • Zuständiger Kinderarzt, Notarzt, Giftnotruf.

Eine ausführliche Liste der Giftnotrufe finden Sie unter:
www.giz-nord.de/cms/index.php/giftnotrufliste-lang.html.

Der Giftnotruf des Instituts für Toxikologie in Berlin ist an 365 Tagen 24 Stunden unter 030 – 19240 erreichbar.

Die häufigsten Unfälle und deren Vorbeugung im Alter bis zum 3. Lebensjahr

(Quelle: Monatsschrift für Kinderheilkunde 159 (2011) 928 – 937, Aufklärungsblätter zu U – Untersuchungen BzGA et al):

Unfall

Vorbeugung

Plötzlicher Kindstod
  • Kind zum Schlafen nie auf den Bauch legen, möglichst im Schlafsack, ohne Kopfkissen
  • Überwärmung vermeiden
Sturz vom Wickeltisch oder Bett
  • Alles vorher in Griffnähe bereiten
  • Immer eine Hand am Kind behalten
  • Bei dringlicher Abberufung Kind mitnehmen
Sturz mit Lauflernhilfe
  • Grundsätzlich keine Lauflernhilfe/Gehfrei benutzen
Treppensturz
  • Sichern von Treppenzugängen durch Schutzgitter
  • Treppe abwärts soll das Kind zunächst nur unter Aufsicht rückwärts krabbeln
Ersticken
Strangulation
  • Halsketten, Kordeln und Schnüre außer Reichweite halten
  • Schnullerschnur muss kürzer als Halsumfang sein
  • Keine Spielketten im Bettchen
  • Im Kinderwagen nichts quer spannen
  • Kleine Gegenstände (Nahrungsstücke, Murmeln, Bausteine, Luftballonreste) fernhalten (Verschluckungsgefahr)
Stromunfälle
  • Alle Steckdosen mit Kindersicherung versehen
Vergiftung
Verätzung
  • Medikamente. Putzmittel und andere Chemikalien in Originalbehältern außerhalb der Reichweite verschlossen aufbewahren
  • Tabletten nie als Bonbon bezeichnen
Verbrennung
Verbrühungen
  • Auf Tischdecken verzichten
  • Hintere Herdplatten benutzen
  • Pfannenstiel nach hinten drehen
  • Herdschutzgitter montieren
Ertrinken
  • Selbst in Planschbecken und Badewannen mit nur 5-10 cm tiefem Wasser können Kinder ertrinken
  • Kinder im oder am Wasser nie unbeaufsichtigt lassen
  • Gartenteiche mit Gitter absichern
  • Regentonnen mit verschließbaren Deckel sichern
  • Schwimmwesten sind sicher, Schwimmhilfen nicht

 

Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e. V.

Umfassende Informationen zur Verhütung von Kinderunfällen stellt die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e. V. bereit:
www.kindersicherheit.de

Die BAG bietet auch zahlreiche Broschüren zum Thema Kindersicherheit und Unfallprävention an, die zum kostenlosen Download bereitstehen oder als Druckversion bestellt werden können:
www.kindersicherheit.de/service/bestellservice.html