Anaphylaktischer Schock

Anaphylaktischer Schock / akuter allergischer Schock

Anaphylaxie ist eine starke, mitunter lebensbedrohliche allergische Reaktion, die schnelles Handeln erfordert.

Notfallmaßnahmen und Notfallset

  • Ruhe bewahren!
  • Notarzt verständigen!
  • falls keine Atemnot vorliegt, den Patienten in eine liegende Position bringen und die Beine hochlagern!
  • den Patienten warm halten!
  • Notfallmedikamente verabreichen (falls ein Notfallset vorhanden ist – siehe unten)!
Erdnüsse und erdnusshaltige Speisen können starke allergische Reaktionen auslösen. © LUPO / pixelio.de.

Erdnüsse und erdnusshaltige Speisen können starke allergische Reaktionen auslösen. © LUPO / pixelio.de.

Auslöser der Anaphylaxie

Die häufigsten Auslöser einer anaphylaktischen Reaktion sind Insektengifte, Nahrungsmittel und Medikamente. Kinder reagieren am häufigsten auf Nahrungsmittel, insbesondere auf Erdnuss, während bei Erwachsenen vielfach Insektenstiche (vor allem Wespenstiche) die Anaphylaxie auslösen.

Anaphylaktische Reaktionen setzen schnell, oft schon wenige Minuten nach Kontakt mit dem Auslöser ein.

Symptome

Anzeichen einer beginnenden Anaphylaxie:

  • Kratzen im Hals, Husten, Kloßgefühl
  • unbestimmte Angstgefühle
  • flächenhafte Hautrötung (Flush), Quaddeln (Urtikaria) und Schwellungen (sog. Quincke-Ödem)
  • Bauchkrämpfe
  • Juckreiz an Genitalien, Handflächen, Mund oder Kopf
  • Blutdruckabfall, Schwindel- und Schwächegefühle

Stärkere Symptome:

  • Atemnot infolge einer Verengung der Atemwege (Bronchospasmus, Asthma)
  • beschleunigter Herzschlag und Blutdruckabfall
  • Herzrhythmusstörungen
  • kühle und marmorierte Haut
  • Schock mit Bewusstlosigkeit, Kreislaufzusammenbruch und Atemstillstand

Anaphylaktische oder vasovagale Reaktion?

Häufiger als zu einer „echten“ anaphylaktischen Reaktion kommt es nach einem Allergenkontakt zur so genannten vasovagalen Reaktion („Ohnmacht“, „das Blut sackt weg“) als Folge von Angst und Stress. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist der Puls: Bei einer vasovagalen Reaktion ist er eher langsam oder normal, bei der Anaphylaxie jedoch schnell (Tachykardie).

Notfallset

Bei einer hochgradigen Allergie und wenn die Allergieauslöser nur schwer zu meiden sind, kann es sinnvoll sein, die betroffenen Patienten mit einem medikamentösen Notfallset auszustatten. Dessen Handhabung muss jedoch gründlich erlernt und wiederholt geübt werden.

Notfallpläne und AGATE-Anaphylaxieschulungen

Vorbereitete Notfallpläne für Schulen und Kindergärten sind unter Pina Aktion Allergie/Asthma & Schule Kapitel 14 zu finden.

Ein Trainingsprogramm auch für die Betreuer von Kindern bietet die Arbeitsgemeinschaft Anaphylaxie Training und Edukation (AGATE) an. Informationen dazu finden Sie hier.

Beitrag zum Anaphylaktischen Schock auf Allum

Den vollständigen Beitrag mit ausführlichen Informationen und Linktipps finden Sie auf Allum (Kinderärztliches Informationsportal zu Allergie, Umwelt und Gesundheit): Anaphylaktische Reaktion – der allergologische Notfall.